Keramik aus dem Holzbrandofen Katrin Otolski Holzbrand
Die glasierte Ware steht zum Einräumen in den Ofen bereit. Dann werden die Stücken geputzelt. Das bedeutet, daß an den Boden der Töpfe, die nah am Feuer stehen kleine Kügelchen angeklebt werden müssen. Diese Masse besteht aus einem feuerfesten Ton, Quarzsand und feinen Sägespänen. Jeder Holzbrenner hat so seine eigenen Vorlieben für die Zusammensetzung. Nach dem Brand bekommt man die Keramik dann leichter von den Brennplatten ab.
Nach Erreichen der Endtemperatur erfolgt eine Sturzkühlung.
Nachdem die Temperatur auf 900°C  gefallen ist, werden mögliche Luftöffnungen abgedichtet.
Jetzt heißt es 4-5 Tage warten, bis der Ofen geöffnet werden kann. Ofenöffnung - Das ist jedes mal eine Riesenüberraschung.
Zum  Ausnehmen der Ware werden manchmal noch Handschuhe gebraucht.
Jeder Brand hat seine eigene Geschichte, seinen eigenen Verlauf und seine eigenen Ergebnisse. Es gibt so viele Unwäg- barkeiten und Risiken und doch macht gerade das die Faszination aus, diese Eigenwilligkeit des Feuers, die auf der Keramik ihre eigene Handschrift hinterläßt.
Die Stücke werden auf der Töpferscheibe gedreht, etwas getrocknet und anschließend im lederharten Zustand dekoriert. Danach bekommen sie einen Über- zug aus einer Kaolinengobe, trocknen jetzt richtig durch und werden im Elektroofen geschrüht. Nun werden sie innen glasiert. Die Glasur besteht zu ca. 40% aus Apfelholzasche.
Nun wir der Ofen gesetzt.
Wichtig sind dabei die Segerkegel. Sie werden an 4 ver-schiedenen Plätzen im Ofen verteilt und zeigen im ent-scheidenden Moment an, welche Temperatur die Keramik wirklich hat. Sie haben gestaffelte Schmelz-punkte und fallen zu den angegebenen Temperaturen.
Nach dem kompletten Einräumen wird die Tür- öffnung in zwei Schichten  zugesetzt und mit feuer- festem Ton-Sandgemisch abgedichtet.
Der Brand: Nach all den Vorbereitungen kann es endlich losgehen. Der Brand dauert ca. 17 Stunden. Es wird in dieser Zeit kontinuierlich Holz nachgelegt. Meist helfen Freunde oder Kollegen beim Brennen.
Um zu kontrollieren, wieviel Salz schon auf den Töpfen gelandet ist,  werden in Abständen kleine Proberinge aus dem Ofen geholt- die Ziehproben. Sie erkalten in Wasser und können sofort begutachtet werden.
Jede Veränderung am Ofen während des Brandes wird protokolliert. Es gibt ein so genanntes LOG BOOK.
Zum Schluss kommt auch der “Fuchs” vorbei.
Fertige Ware Fertige Ware Fertige Ware Ausnehmen der Ware Ofenöffnung Abdichten Ofenimpressionen (Foto: Otolski) Ofenimpressionen (Foto: Otolski) Ofenimpressionen (Foto: Otolski) Sturzkühlung Sturzkühlung Der Fuchs Nachlegen Das Log Book Ziehprobe Einsprühen des Sodas Die Türöffnung wird zugesetzt. Segerkegel, geschmolzen Segerkegel Der Ofen wird gesetzt. Putzeln Putzeln Glasierte Ware Drehen der Stücke auf der Töpferscheibe
Fotos auf dieser Seite: Joop Wever
Pro Brand werden ca. 2kg Meersalz, 1kg Backpulver und 1kg kalziniertes Soda eingebracht. Das Soda wird zum Ende des Brandes in heißem Wasser gelöst und eingesprüht.
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Der Ofen hat zwei nebeneinanderliegende Bourry-Boxen und ist nach einem Seminar von Steve Harrison gebaut worden. Hier: ein Kollege beim Nachlegen.
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